Torsten Michel, 42, der mit allen Weihwassern gewaschene Küchenchef der Schwarzwaldstube in Tonbach, konnte am Abend des 29. Mai zum ersten Mal in diesem Jahr für deren Gäste kochen. Zunächst hinderte ihn und die Gäste ein verheerender Brand am 4. Januar, dann das Corona-Virus. Sein Herd und die Tische stehen in einer eilends arrangierten Sehenswürdigkeit namens „temporaire“: einem Schmuckkasten von acht Überseecontainern de luxe auf der Hotelgarage. Die ersten Gäste hatten schon vor Lockerung des Lockdown auf Verdacht reserviert.

Die wiederauferstandene Schwarzwaldstube: Puristisches Design und Blick in die heile Welt (Fotos: Traube Tonbach, Steffen Thalemann)

„Die Schwarzwaldstube von einst ist Vergangenheit, aber an unserer Küche hat sich nichts geändert“, verheißt Michel, „mein Team ist extrem motiviert für das neue Kapitel.“ Das dauert voraussichtlich bis zur Fertigstellung des Neubaus an alter Stelle Ende 2021. Zum Neustart war nicht nur das Restaurant und dessen Küche neu, sondern auch die gesamte Ausstattung von Pfannen und Porzellan bis Silberbesteck, von Gläsern über Tischwäsche bis zu Messerbänkchen.

In dem mit Glas umhüllten und von 1800 Lärchenholzleisten gezierten „temporaire“-Ensemble ist auch das separierte Zweitrestaurant der Traube, die ähnlich designte Köhlerstube, installiert. Beide Restaurants sind zunächst nur abends geöffnet, mit 32 Sitzplätzen für die Schwarzwaldstube (und 38 für die Köhlerstube).

Das Team der Schwarzwaldstube in der Waldeslust: jung und motiviert für die bisherige Grandeur
Aktuelle Speisekarte: von der Rotbarbe mit krossen Knoblauchschuppen bis zu glasierten Schwarzkirschen