Wenn Ihnen Schokoladenaromen wie Sake Kasu, Lychee Rose, Salted Egg Cereal oder Shrimp & Bonito etwas sagen, dann hatten Sie wahrscheinlich schon Fossa Chocolate auf der Zunge. Die nach dem größten, etwa katzengroßen Raubtier im Kakaobohnen-Dorado Madagaskar benannte Manufaktur in Singapur will ebenso agil und wild sein. Sie wetteifert auf dem Markt der Craft-Schokolade nicht in der Geschmacksskala von edel- und zartbitter bis zur Süße der mit Butterfett angereicherten Milchschokolade, sondern tobt sich wie die jungen Wilden der Kunst in origineller Aromatik aus. In dem sie, wie Fossa-Mitbegründerin Yilina Leong sagt, „die Schokolade als Leinwandverwendet, auf die sie ihre Aromen malt“.

Zuletzt das Bukett des Himalaya- und Honigorchiedee-Tees aus China, der Algen aus der Präfektur Tokushima in Japan und von gerösteten Curryblättern. Ihre Geschmacksbilder liefert das noch junge Unternehmen mit 6 Mitarbeitern (alle Anfang 30) und einer Tagesproduktion von 500 bis 600 Tafeln nicht nur experimentierfreudigen Singapurern, sondern auch nach Wiesbaden, Paris und reichlich in die USA. Im Bemühen, nicht nur originell, sondern edel zu sein, bezieht man Kakao von ausgesuchten Direkthandelsfarmen, verwendet manuelle Steinmühlen, die körniger und viel kräftiger im Geschmack malen als übliche Conche-Maschinen, und aromatisiert die Uji-Matcha-Schokolade mit Grüntee der Watakake-Qualität.

Die kommende saisonale Ergänzung des Sortiments huldigt der Hausmannskost des Stadtstaats, beispielsweise dem allgegenwärtigen Streetfood Satay samt zugehöriger Erdnusssauce. Dessen schokoladige Nachempfindung (48 Prozent Kakao aus der Kokoa Kamili-Fermentation in Tansania) aromatisieren Erdnusspralinen, Kreuzkümmel, Fenchel und weitere Gewürze. Die Tafeln der Manufaktur gibt’s ab 10 €; weitere Infos: fossachocolate.com.

Dass Chocolatiers bei der Unternehmensgründung auf die Fossa als Symboltier ihrer Arbeit kommen, erklärt sich wohl daraus, dass Firmensprecherin Yilina Leong ihren Bachelor of Business Administration an der National University of Singapore im Hauptfach Marketing (und Nebenfach Technopreneurship) machte und schon in den USA arbeitete. Ihre Mitstreiter kommen aus der Pâtisserie.

Foto: Fossa Chocolate